Die hohe Inflation lässt die Zinsen steigen

Die hohe Inflation lässt die Zinsen steigen

Noch macht die hohe Inflation den Verbrauchern zu schaffen. Dies ist einer der Gründe, warum die Europäische Zentralbank in der nächsten Woche die Zinsen noch einmal anheben wird, vermuten viele Finanzexperten und erklären, was diese Geldpolitik für die Anleger bedeutet. Am nächsten Donnerstag wird sich die Aufmerksamkeit vieler Menschen wieder auf Frankfurt richten oder genauer gesagt, auf das Hochhaus der EZB.

Wie geht es mit den Zinsen weiter?

Was will die EZB gegen die hohe Inflation unternehmen und wie geht es mit der Entwicklung der Zinsen in der Eurozone weiter? Seit dem Sommer 2022 haben die Notenbanker um die EZB-Chefin Christine Lagarde die Leitzinsen noch einmal angehoben, um die viel zu hohe Inflation endlich in den Griff zu bekommen. Wie geht es aber jetzt weiter? Müssen diejenigen, die ein Haus bauen, bald mehr für ihren Immobilienkredit bezahlen? Auf der anderen Seite sind da noch alle, die Geld auf die hohe Kante legen wollen. Sie hoffen auf eine Erhöhung der Zinsen, die ihnen mehr Geld für ihre Einlagen bringt.

Um wie viel Prozent werden die Zinsen steigen?

Kenner des Finanzmarktes sind sicher, dass die Zinsen weiter ansteigen werden. Die Experten am Markt gehen davon aus, dass die EZB die Zinsen in der kommenden Woche um 0,25 Prozent anheben wird. Gleichzeitig damit wird auch ein Ende der Zinserhöhung angekündigt. Die Finanzexperten nehmen an, dass die EZB bei der jetzt anstehenden Sitzung die Zinserhöhung ankündigen wird. Im Sommer ist dann jedoch erst einmal Schluss. Erst im März hatte die EZB zwei wichtige Zinssätze nach oben korrigiert: Zuerst den Einlagenzinssatz, der für die Sparer von Interesse ist, die ihr Geld auf Festgeld- und Tagesgeldkonten anlegen wollen. Angehoben wurde zudem der Refinanzierungszinssatz, an dem sich die Höhe der Kreditzinsen orientiert. Er stieg von 0,5 auf drei Prozent.

Die Gefahr einer Rezession

Die Banker einer Meinung, dass sich der Einlagezins im Sommer bei 3,5 Prozent und der Refinanzierungszinssatz bei vier Prozent einpendelt. Noch höher werden die Notenbanker nicht gehen, denn damit steigen die Risiken einer wirtschaftlichen Rezession deutlich. Die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland haben sich etwas aufgehellt, die hohe Inflation hat daran nichts geändert. In der vergangenen Woche hatte die Regierung die Wachstumsprognose, wenn auch nur leicht, nach oben korrigiert. Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) geht jetzt beim Bruttoinlandsprodukt von einem 0,4-prozentigen Plus aus, und nicht nur von 0,2 Prozent, wie vorher befürchtet. Für alle Kleinanleger, die ihr Geld in Aktien angelegt haben, sind es zunächst einmal gute Nachrichten. Geht es mit der Wirtschaft weiter bergauf, dann steigen in den meisten Fällen auch die Kurse der Aktien.

Fazit

Fatalerweise steckt in den vielen Prognosen noch eine Menge Unsicherheit. Von einem Boom oder sogar von einem Aufschwung kann anhand der nur kleinen Wachstumsraten noch lange keine Rede sein. Bislang ist vollkommen offen, wie stark der Anstieg der Zinsen die Konjunktur mit leichter Verzögerung noch ausbremsen wird. Die jüngst gestiegenen Zinsen haben den Bankensektor unter Druck gesetzt. Zunächst waren nur regionale Banken in den USA betroffen, dann aber geriet die Schweizer Bank Credit Suisse ins Wanken und musste vom Konkurrenten UBS aufgekauft werden. Aufgrund dessen ist es wichtig, die europäischen Banken immer im Auge zu behalten.

Bild: @ depositphotos.com / Kryzhov

Ulrike Dietz