Wie gefährlich ist die internationale Hochfinanzpolitik?

Wie gefährlich ist die internationale Hochfinanzpolitik?

Aktuell brodelt es an den Finanzmärkten dieser Welt gewaltig. Ein heftiges Beben hat die Börsen in Tokio und Frankfurt erschüttert, ebenso wie die Wall Street und die Börse in London. Es sind gleich mehrere Risiken, die die internationale Hochfinanzpolitik bedrohen, die Silicon Valley Bank in den USA war da erst der Anfang. Finanzexperten weltweit sind sich sicher, dass im Inneren der westlichen Volkswirtschaften eine große Gefahr heranwächst.

Die Gefahr der Staatsschulden

Die internationale Hochfinanzpolitik hat das billige Geld der Notenbanken sehr gerne genutzt, um damit die enormen Schulden zu finanzieren und immer wieder neue Schulden zu machen. In Japan beispielsweise beträgt die Verschuldung des Staates mittlerweile sagenhafte 237 Prozent im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt. In Griechenland sind es immerhin noch 117 Prozent und von den 20 Staaten, die der Eurozone angehören, sind es nur drei Staaten, die das im Stabilitätspakt beschlossene Schuldenlimit noch einhalten. Die Zinswende der Notenbanken hat dafür gesorgt, dass die Länder, die ohnehin schon überschuldet sind, in noch größere Schwierigkeiten geraten. Dies trifft besonders die armen Länder, die sich mit einer fremden Währung verschuldet haben und nun extreme Schwierigkeiten mit der Rückzahlung haben.

Das Risiko der Geldflutung

Die internationale Hochfinanzpolitik der Notenbanken ist in den vergangenen Jahren nicht besonders sorgfältig mit dem Geld umgegangen. Es wurden immer neue Geldscheine gedruckt, denen aber leider kein realer Wert mehr gegenüberstand. So stieg die Bilanzsumme der Europäischen Zentralbank im vierten Quartal 2022 auf 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in der Eurozone, ein Anstieg von fast 80 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2019. Gleichzeitig stieg die Bilanzsumme der Federal Reserve (FED) in den USA um mehr als 90 Prozent auf 36,5 Prozent an. Beide Banken zusammen haben damit ihre Bilanzsummen auf sagenhafte neun Billionen Euro aufgebläht. Dieses Geld wurde aber weder erarbeitet noch gespart, es wurde künstlich erschaffen.

Die große Sehnsucht nach Sicherheit

Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank hat die internationale Hochfinanzpolitik jetzt in Panik versetzt, aber die wirklich großen Verlierer sind die kleinen regionalen Banken. Sie mussten in den letzten Wochen einige Milliarden an Abflüssen verkraften. Gewonnen haben nur die großen Banken an der Wall Street, die von einem Phänomen profitieren können. Dies bezieht sich immer darauf, dass die Kunden ihr Geld von den riskanten Banken abziehen und es lieber bei den großen Banken anlegen. Allein in den USA konnten die vier großen Banken in nur wenigen Tagen Milliarden an Dollar als neue Anlagen verzeichnen. Die großen Banken, wie beispielsweise Wells Fargo oder J.P. Morgan haben den Ruf, dass sie vom Staat gerettet werden, weil sie „too big to fail“, also zu groß sind, um zu stürzen.

Fazit

Die Welt wird Zeuge eines einzigartigen Machtkampfs zwischen den mächtigen Finanzinvestoren und den Notenbanken. Die Investoren wollen mit ihren Spekulationswellen die Banken zu einem Ende der Hochzinspolitik veranlassen. Die Notenbanken ihrerseits wollen alle, die auf dem internationalen Marktplatz der Finanzen zu Hause sind, zu einer Preisdämpfung zwingen. Wie dieser Kampf endet, ist noch nicht abzusehen. Die Verbraucher und diejenigen, die Geld sparen wollen, werden definitiv die Verlierer in diesem Machtkampf sein. Wer jetzt sein Geld klug anlegen will, sollte auf Gold setzen, das aktuell einmal mehr im Aufschwung ist.

Bild: @ depositphotos.com / cspcsp

Ulrike Dietz