Die chinesische Wirtschaftspolitik schwankt und wird zur Gefahr

Die chinesische Wirtschaftspolitik schwankt und wird zur Gefahr

Obwohl in China langsam aber sicher eine komplette verlorene Jugendgeneration heranwächst, hält Staatschef Xi Jinping weiter unbeirrt an seiner Wirtschaftspolitik fest. Nach Einschätzung von Experten kann das auf Dauer nicht gut gehen. Der Rest der Welt sollte sich daher über die chinesische Wirtschaftspolitik Gedanken machen, denn China kann zu einer internationalen Gefahr werden.

Keine Modernisierung

Die chinesische Wirtschaftspolitik nach westlichem Vorbild zu modernisieren, lehnt Staatschef Xi kategorisch ab, denn diese Politik „zielt auf die Maximierung der Kapitalinteressen ab.“ Nach Meinung von Xi sind die Länder in der westlichen Welt in großen Schwierigkeiten. Sie nicht in der Lage, die „Gier des Kapitals zu zügeln“, was zu „chronischen Krankheiten“ wie Materialismus und geistiger Armut führt. Seinem Land hat der Präsident eine ideologische Radikalkur verschrieben, die in den nächsten Monaten dafür sorgen wird, dass mehr Filme und Dokumentationen über Mao Zedong auf den Markt kommen. Zudem sollen die Chinesen das mehrteilige theoretische Epos „Xi Jinpings“ Gedanken lesen. Mehr noch, die soll, ähnlich wie die Mao Bibel, eine Pflichtlektüre für Chinesen aller Alters- und Gesellschaftsschichten werden. Was aber bedeutet das Ganze für die chinesische Wirtschaftspolitik?

Eine Wirtschaft, die dem Land schadet

Inzwischen hat sich die Kritik von Xi an den kapitalistischen Ländern zu einer Plattitüde entwickelt. Besonders kritisch steht der Staatschef dem angelsächsischen Modell gegenüber. Seiner Meinung nach unterscheidet es sich stark von der sozialen Marktwirtschaft der Kontinentaleuropäer und sei daher kein Vorbild. Von Xi in die Ecke gedrängt, aber von den Marktreformern gefeiert, ist immer noch Deng Xiaoping. Die chinesische Wirtschaftspolitik müsse modern werden, warb Deng Xiaoping, sein Vorbild war die Wirtschaftspolitik der USA. Laut Xi schadet dies aber der Wirtschaft, denn die Wenigen, die reich geworden sind, kommen gar nicht auf die Idee, ihren Reichtum an die Armen weiterzugeben.

Nicht mehr denken

Die Wirtschaftspolitik Chinas zielt zudem darauf ab, den Bürgern das Denken abzugewöhnen. Dabei war das Land einmal Vorreiter in Sachen Meritokratie. Schon im alten China zur Zeit von Konfuzius wurden Ämter nach Leistung vergeben, aber Xi hat damit Schluss gemacht. Motivation, die die soziale Marktwirtschaft ermöglichen könnte, ist nicht erwünscht. Experten vermuten, dass es die Überlegenheit des demokratisch-freiheitlichen Modells ist, die der chinesische Staatspräsident so sehr hasst. Wenn Menschen anfangen, selbstständig zu denken, kommen sie möglicherweise auf Ideen, die schlecht sein können. China sei so, wie es ist, gut, findet zumindest Xi. Fakt ist: In China finden mehr als 20 Prozent der jungen Leute keine Arbeit. Xi empfiehlt ihnen, aufs Land zu gehen und dort sehr hart zu arbeiten. Mao hat das Gleiche gefordert und damit Millionen Chinesen auf dem Gewissen.

Fazit

Der Marsch aufs Land, wie er jetzt in vielen Filmen und auf Plakaten glorifiziert wird, bietet keine Chance im Kampf gegen den Abstieg Chinas aus dem wirtschaftlichen Wirtschaftskarussell. Die Wirtschaft des Landes kann nur dann überleben, wenn das Land seine Bürger weiter spezialisiert und den Arbeitnehmern vor allem bessere Optionen bietet. Dafür müsste der auf Lebenszeit gewählte Präsident Xi aber seine marxistischen Thesen und die Lehren Maos über Bord werfen, was mit Sicherheit nicht geschehen wird. In solchen Fällen wird immer mit dem Finger auf die USA gezeigt, die bekanntlich an allem schuld sind.

Bild: © Depositphotos.com / ronniechua

Ulrike Dietz