Schwache Aussichten für das Finanzjahr 2024

Schwache Aussichten für das Finanzjahr 2024

Das vergangene Jahr war für Immobilien kein sonderlich gutes Jahr. Wer sich aber freuen konnte, waren Anleger, die auf hohe Zinsen gesetzt haben. Für das neue Jahr gibt es schwache Aussichten, da vieles im finanziellen Bereich neu geordnet werden muss. Wer bestimmte Erwartungen für das Finanzjahr 2024 hat, findet sehr viele Meinungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Gut gelaunt

Schwache Aussichten, aber gute Laune bei den Analysten – wie passt so etwas zusammen? Die Analysten der großen Banken haben gut lachen, denn sie haben einen bestimmten Fahrplan, dem viele Investmentbanken weltweit zustimmen. So sollen die Zinsen in diesem Jahr in einem geordneten Maß zurückgehen. Die Gewinne der Unternehmen bleiben stabil und die Rezession in den USA wird sehr wahrscheinlich ausbleiben. Diese Szenarien sind natürlich nicht sicher, es ist mehr eine Wunschvorstellung und es gibt ein riesengroßes „Aber“ im Hinblick auf mögliche Zinssenkungen.

Was ist gut und was nicht?

Jeder, der bei den vermeintlich schwachen Aussichten auf Zinssenkungen setzt, sollte sich über die Vorteile und Nachteile im Klaren sein. Falls die Notenbanken im Finanzjahr 2024 die Zinsen senken, weil die Inflation nach Plan sinkt, dann ist das ein gutes Zeichen. Sollten die Zinsen aber aufgrund der wirtschaftlichen Schwäche sinken, dann ist es schlecht für das Finanzjahr 2024. JPMorgan Chase, eine der bekanntesten Investmentbanken der Welt, geht hier sogar noch einen Schritt weiter und veröffentlicht zehn Thesen zum Thema Börse und Wirtschaft. Diese Thesen haben umso mehr Gewicht, da JPMorgan Chase auch das entsprechende Gewicht und die Erfahrung hat.

Wenig optimistisch

Die Wirtschaft tendiert nach Ansicht von Tilmann Galler von JPMorgan zu einer weichen Landung, ist aber trotzdem nicht optimistisch gestimmt. Die Investmentbank ist der Meinung, dass die Zentralbanken viel zu früh einen Sieg über die nachhaltige Inflation verkünden. Im Finanzjahr 2024 wird es trotz der Zinssenkungen nicht gelingen, eine Phase der wirtschaftlichen Schwäche zu verhindern. Dies klingt pessimistisch, zumal am Ende des vergangenen Jahres ein sehr schwieriges Konjunkturumfeld erwartet wurde. Die Wirtschaft in den USA wuchs dabei über dem Trend. Kommt es jetzt zu einer Reduktion der Bilanzen der Zentralbanken, dann kann das 2024 zu einer Rezession führen.

Hat Cash eine Zukunft?

Cash oder nicht Cash? So heißt im neuen Jahr die Frage. Sollen die Anleger Cash halten? Auch hier hat JPMorgan eine nüchterne Meinung: Langfristig gesehen ist Cash eine Anlage, die eher wenig Mehrwert bietet. Zurückblickend auf das Jahr 1900 wäre ein Dollar in bar dank mehrerer Inflationen gerade einmal auf 1,90 Dollar angewachsen, beim Investment US-Anleihen wären es im gleichen Zeitraum neun Dollar gewesen. Die beste Wahl ist und bleibt jedoch die Aktie, sie hätte trotz Turbulenzen aus einem Dollar heute 2600 Dollar gemacht.

Fazit

Für das Jahr 2024 sind Aktien wieder im Gespräch. Wer jetzt aber glaubt, dass Aktien ein Geschäft ohne Risiko sind, irrt sich. Einen Finanzmarkt ohne Risiken gibt es nicht und wird es aller Wahrscheinlichkeit auch nicht geben. Zum Beginn des neuen Jahres lagen die Bewertungskennzeichen der großen Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten noch leicht über dem Durchschnitt. Dies macht Hoffnung für das neue Jahr, selbst wenn die Aktien der verschuldeten Firmen im Tech-Bereich nicht gerade günstig angeboten werden, eher ist das Gegenteil der Fall.

Bild: @ depositphotos.com / Life-Background

Ulrike Dietz