Geldanlagen im neuen Jahr – Investoren müssen starke Nerven haben

Geldanlagen im neuen Jahr – Investoren müssen starke Nerven haben

Auch das Börsenjahr 2023 ist zu Ende und in den vergangenen zwölf Monaten kannten die Kurse nur einen Weg: nach oben. Alle, die nicht mitgemacht haben, hatten das Nachsehen und warten jetzt mit Spannung darauf, welche Geldanlagen im neuen Jahr angesagt sind. 20 Prozent hat der deutsche Leitzins 2023 zugelegt und damit eine in jeder Hinsicht überdurchschnittliche Vorstellung gegeben. Aber wie geht es weiter?

Investieren oder weiter zusehen?

Im Mittel legte der deutsche Aktienindex DAX in der letzten 30 Jahren jedes Jahr knapp acht Prozent zu. Auch der S&P 500 stieg um rund 26 Prozent und selbst Nasdaq, der Index für die Technologie-Unternehmen, hatte eine satte Performance von 58 Prozent. Alle, die weder in Aktien noch in ETFs Geld investiert haben, sahen von der Seitenlinie aus zu und haben sich sehr wahrscheinlich geärgert, als die Kurse immer weiter in die Höhe gingen. Dennoch ist die Börse aber nun mal keine Einbahnstraße. Aktuell ist die wirtschaftliche Lage, sowohl in Europa als auch in den USA, alles andere als gut, um diese enormen Kursgewinne zu rechtfertigen. Wie sehen jetzt die Geldanlagen im neuen Jahr aus? Haben auch vorsichtige Anleger noch eine Chance, günstig ins Geschäft einzusteigen?

Mit der Pandemie kam der Bruch

Wer wissen will, wie Geldanlagen im neuen Jahr aussehen, muss sich ebenfalls die gesamtwirtschaftlichen Bedingungen für die Märkte ansehen, die sich nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie grundlegend verändert haben. Nach Meinung von Experten befinden sich die Märkte im Moment in einem ganz anderen Umfeld für Investitionen aller Art, als es noch vor Corona der Fall war. Es ist, so die Profis an den Weltmärkten, im Vergleich zu den letzten vier Jahrzehnten, zu einem strukturellen Bruch gekommen. Ein deutlich schwächeres Wirtschaftswachstum prägt zurzeit das Umfeld der Investitionen, vor allem in den großen Industrienationen. Hinzu kommt noch eine sehr hartnäckige Inflation.

Viele Hindernisse

Wer sich für Geldanlagen im neuen Jahr interessiert, muss bei allen Finanzierungen mit hohen Zinsen und strafferen Bedingungen rechnen. Vor der Pandemie sah das Ganze noch anders aus. Fakt ist: Mit einer Rückkehr zu einem niedrigen Zinsniveau ist so schnell nicht zu rechnen. Die weltweiten Lieferketten funktionieren zwar wieder, trotzdem haben viele Unternehmen Existenzängste. Noch immer gibt es Hemmnisse bei der Produktion, aber auch die Angebotspalette ist nicht mehr so groß, wie es vor Corona der Fall war. Zu dieser kritischen Lage gesellt sich auch der immer noch bestehende Mangel an Fachkräften, und zwar nicht nur in Deutschland. Allerdings ist das demografisch bedingt, weshalb insbesondere die USA damit rechnen müssen, dass die Inflation noch weiter ansteigt.

Fazit

Wie sehen die Folgen von fehlenden Arbeitskräften und höheren Löhnen aus? Die Unternehmen werden in dieser Situation gezwungen, immer mehr Geld für qualifizierte Fachkräfte auszugeben und diese angemessener bezahlen. Besonders die großen Unternehmen sollten in schlechten Zeiten nicht mehr direkt die Fachkräfte entlassen, denn damit sinken neben der Produktivität auch die Gewinne der Unternehmen. Schrumpfen die Gewinne, dann werden sie an der Börse nicht mit hohen Kursen für die Aktien belohnt. Darüber sollten sich die börsennotierten Unternehmen im Klaren sein, wenn das Jahr 2024 ein geschäftlich erfolgreiches Jahr werden soll.

Bild: @ depositphotos.com / fantasy-ua

Ulrike Dietz