Höhere Mehrwertsteuer macht das Essen teurer

Höhere Mehrwertsteuer macht das Essen teurer

Schnitzel mit Pommes frites, Currywurst oder Döner sind drei der Lieblingsspeisen der Deutschen. Sie stehen in Restaurants und Kantinen auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Ab dem 1. Januar 2024 kommt die höhere Mehrwertsteuer und damit werden die Lieblingsessen deutlich teurer. Von sieben auf 19 Prozent geht es nach oben und damit wird das im Restaurant oder im Hotel für viele unbezahlbar.

Ein sozialer Treffpunkt

Die Kneipe an der Ecke, die kleine Gerichte zum Bier anbietet, das gutbürgerliche Restaurant oder das Restaurant für den gehobenen Anspruch, sie alle sind soziale Ankerpunkte. Dort treffen sich die Menschen, nicht nur um miteinander zu essen, sondern auch, um sich zu unterhalten, zusammen zu lachen und sich auszutauschen. Ob die höhere Mehrwertsteuer in Zukunft dazu beitragen wird, ist fraglich. Viele werden sich ein Essen in einem Restaurant nicht mehr leisten können, denn die Preise ziehen kräftig an. Für den Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) ist das Ganze eine echte „Katastrophe für die Betriebe“. Für die Gäste wird es einen Preisschock geben. Die DEHOGA rechnet mit mehr als 12.000 Betrieben, die vor dem Aus stehen.

Die Esskultur erhalten

Die DEHOGA sieht die Esskultur sowie die kulinarische Vielfalt in Deutschland in Gefahr. Der Verband fordert daher, die Mehrwertsteuer bei den jetzigen sieben Prozent zu belassen. Die Koalition aus SPD und CDU hatte im Zuge der Corona-Pandemie die Mehrwertsteuer auf sieben Prozent gesenkt, um die harten Einschnitte aufzufangen. Diese Regelung wurde dann bis 2023 verlängert und das Finanzministerium musste auf geschätzte 3,4 Milliarden Euro verzichten. Jetzt ist die Situation aber anders und das Ganze ist kein Thema mehr.

Die Preise steigen stetig

In Deutschland steigen die Preise, sogar in der Gastronomie. Schuld daran ist aber nicht allein die höhere Mehrwertsteuer, auch die gestiegenen Personalkosten, die Inflation, die hohen Energiekosten und vor allem die Einkaufspreise sind mitverantwortlich. So hat sich beispielsweise das Fleisch für ein Schnitzel seit 2019 um 25 Prozent verteuert, bei Pommes frites sind es sogar 68 Prozent und für Paniermehl muss das Doppelte bezahlt werden. Ein weiterer Faktor ist der gestiegene Mindestlohn von zwölf auf 12,41 Euro. Dies sind zwar rund gerechnet nur 3,4 Prozent, aber es fehlt auch an Personal. Die Wirte und Gastronomen müssen schon mehr bieten als 12,41 Euro.

Wie teuer wird es?

73 Prozent der Deutschen lieben Schnitzel, dicht gefolgt von Rouladen und dem klassischen Braten. Kostete ein Schnitzel mit Beilage vor der Pandemie durchschnittlich 13,50 Euro, so liegt der Preis heute bei 18 Euro. Wird jetzt, wie geplant, die Mehrwertsteuer wieder angehoben, dann muss der Gast für sein Schnitzel 20 Euro oder sogar noch mehr bezahlen. In diesem Preis sind die höheren Kosten für das Personal noch nicht mit eingerechnet.

Fazit

Steueranpassung nennt die Ampelregierung die geplante höhere Mehrwertsteuer. Wie das dann auf der Speisekarte aussieht, wird schon bei einem einfachen gemischten Salat deutlich: Statt 10,70 sind ab 1. Januar 2024 knapp zwölf Euro fällig. Pasta, die aktuell rund 15 Euro kostet, ist dann für 16,70 zu haben, das Steak steigt von 25 auf 28 Euro, ohne Beilagen versteht sich. Je höher die Fixkosten eines Restaurants sind, desto geringer ist auch der Verdienst. Die Getränke müssen jetzt einmal mehr die geringen Gewinne ausgleichen.

Bild: @ depositphotos.com / amnarj20066

Ulrike Dietz