Warum der Autobauer Tesla Probleme hat

Warum der Autobauer Tesla Probleme hat

Bislang hat der Autobauer Tesla alle Kritiker eines Besseren belehrt, der Anstieg der Aktie an den Börsen war einfach nicht aufzuhalten. Aber nichts ist endlos, auch nicht der Anstieg einer Aktie. Diese bittere Erfahrung musste jetzt auch Tesla machen. Experten sind sich sicher, dass die Aktie fallen wird und dass der Zeitpunkt jetzt gekommen ist. Trifft auf die Tesla-Aktien das alte Sprichwort zu: „The higher they climb – the harder they fall“?

Tesla – der wertvollste Konzern der Welt?

Für viele kommt Tesla gleich nach Gott. An den Finanzmärkten steht der Autobauer Tesla daher auch direkt hinter Gold und Bitcoin, irgendwann, so glauben die Fans, wird Tesla der wertvollste Konzern weltweit sein. Für die anderen ist es lediglich ein ruinöser Wettbewerb mit einem Verrückten in der Chefetage. Wer aber hat jetzt recht? Die Politik von Donald Trump ist gewöhnungsbedürftig, ebenso wie der Stil von Elon Musk, sein Unternehmen zu führen. Fakt ist aber, dass der Chef von Tesla das Auto mit dem elektrischen Antrieb erst salonfähig gemacht hat. Ohne diesen so wichtigen Innovationsschub des Autopioniers aus den USA wäre die ganze Entwicklung deutlich langsamer vorangekommen. Wer als Erster eine neue Branche ins Leben ruft, hat zumindest am Anfang noch große Erfolge. Der Wert von Tesla an der Börse liegt derzeit bei 550 Milliarden Euro, eine ziemlich deutliche Bilanz.

Vom Jäger zum Gejagten

In der Wirtschaft wird jeder Jäger irgendwann zum Gejagten, was jetzt offenbar auch auf den Autobauer Tesla zutrifft. In den Schaufenstern der Autohäuser sind aktuell nur das Model 3 und das Model Y zu sehen, alle anderen Autos spielen in der Gesamtbilanz keine Rolle mehr. Dazu kommt, dass das Model 3 bei der letzten Prüfung durch den TÜV verheerend abgeschnitten hat. Ein sehr hoher, zweistelliger Prozentsatz der Autos wurde bei einem ersten Test abgelehnt. Der sogenannte „Cybertruck“ war offensichtlich nur ein Coup für die Medien und niemand weiß, ob die Serienproduktion wirklich reibungslos abläuft. So verrinnt wertvolle Zeit, die der Autobauer Tesla nicht mehr hat.

Die Konkurrenz schläft nicht

Die Konkurrenz von Tesla ist im Moment auf der Überholspur und lernt vor allem sehr schnell. Tesla selbst hat den Preiskampf erst ins Rollen gebracht, was sich in den jetzt veröffentlichen Zahlen deutlich widerspiegelt. So schrumpfte die Bruttomarge um 17,6 Prozent und bei der operativen Marge mussten sich die Aktionäre mit einer glatten Halbierung auf nur noch acht Prozent zufriedengeben. Von solchen Zahlen können andere Hersteller von Elektroautos nur träumen, aber es ist die Börse, die letztendlich entscheidet, ob der Trend nach unten zeigt.

Fazit

Mercedes und BMW haben, was das autonome Fahren angeht, gute Fortschritte gemacht, auch die Produktpalette der kann sich sehen lassen. Mit 18 neuen elektrischen Modellen wollen die Münchner in diesem Jahr auf Kundenfang gehen und sind ganz klar im Angriffsmodus. Wahrscheinlich wird es aber bis zum nächsten Jahr dauern, bis die neue Klasse, immer gemessen an der Marge, an die Modelle mit einem klassischen Verbrennungsmotor heranreicht. Im dritten Quartal lag diese nur bei rund zehn Prozent, und zwar im Kerngeschäft. Mercedes hingegen ist vorsichtiger als BMW und hat das Portfolio seiner Modelle zunächst einmal stark ausgedünnt.

Bild: @ depositphotos.com / BryanRoschetzky3@gmail.com

Nadine Jäger