Geld anlegen – was bevorzugen die Deutschen

Geld anlegen – was bevorzugen die Deutschen?

Neben den steigenden Kursen an den Börsen sind es auch bis zu vier Prozent Zinsen, die das Geld anlegen wieder zu einem Vergnügen machen. Die Deutschen waren viele Jahre die langweiligen Sparweltmeister, die ihr Geld am liebsten auf ein Sparbuch gelegt haben. Allerdings haben sich die Zeiten ebenso wie die Sparvorlieben der Deutschen geändert. Eine Anlage hat es ihnen dabei besonders angetan.

Immer mehr Menschen sparen

Höhere Zinsen und steigende Kurse an den Börsen haben das Jahr 2023 bestimmt. Geld anlegen ist plötzlich wieder im Trend und 73 Prozent der Deutschen machen diesen Trend mit. Im Jahr 2022 waren es nur 53 Prozent, wie ein Marktforschungsunternehmen jetzt für den Bundesverband der deutschen Banken herausfand. Gefragt ist vor allem das Tagesgeld. 37 Prozent haben sich für diese Form der Geldanlage entschieden, dann folgen Aktien mit 28 und Fonds mit 24 Prozent. 18 Prozent entschieden sich für Gold und 15 Prozent für Immobilien, nur acht Prozent haben dagegen auf Kryptowährungen gesetzt.

Sicherheit geht vor

58 Prozent der Befragten sind mit ihrer Geldanlage zufrieden, 2022 waren es nur 30 Prozent. Geld anlegen muss sicher sein, darauf legen die deutschen Sparer großen Wert, die Rendite steht erst an zweiter Stelle. Dies zeigt sich vor allem im Umgang mit Aktien und anderen Wertpapieren. Auch wenn das Jahr 2023 ein gutes Jahr für die Börsen war, wurde im Vergleich relativ wenig in Fonds und Aktien angelegt. Die überwiegende Zahl der Deutschen, die ihr Geld anlegen wollen, entscheidet sich für das Tagesgeld. Der Grund ist plausibel: Zum einen werden keine laufenden Gebühren verlangt, wie es beispielsweise bei Fondssparplänen der Fall ist, andererseits ist das Geld jederzeit verfügbar, wenn es benötigt wird. 70 Prozent schätzen diese Vorteile und legen ihr Geld daher auf ein Tagesgeldkonto.

Viele wollen mehr riskieren

Selbst wenn die Sicherheit der Geldanlage die oberste Priorität hat, ist jeder dritte Deutsche nach eigenen Angaben bereit, mehr zu riskieren. Dies gilt besonders für die jungen Anleger zwischen 18 und 29 Jahren. Wenn die Rendite stimmt, wollen sie auch ein höheres Risiko in Kauf nehmen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Risikobereitschaft jedoch deutlich ab. Beliebt sind in diesem Bereich vor allem ETFs, besonders bei Einsteigern und bei denen, die langfristig orientiert sind, erfreuen sich die Fonds großer Beliebtheit. Warum sind ETFs so beliebt? Sie sind vergleichsweise kostengünstig, auch der Kauf und Verkauf ist nicht schwierig. Hinzu kommt noch, dass sie eine hohe Rendite versprechen. Trotzdem bleibt immer ein Restrisiko, etwa wenn es zu einer Konjunkturflaute kommt, kann es passieren, dass der Kurs fällt und das Geld verloren geht.

Fazit

Sparen oder lieber ausgeben? In Deutschland stehen die Zeiten immer noch auf Sparkurs. „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“, heißt es in einer alten Volksweisheit, die sich viele Menschen in Deutschland zu Herzen nehmen. Sie wissen nicht, wie die Zukunft aussieht, welche Kosten auf sie zukommen und legen daher ihr Geld auf die berühmte hohe Kante. Junge Leute sehen das Ganze anders, sie wollen ihr Geld schnell vermehren und sind darum auch riskanten Geldanlagen gegenüber aufgeschlossen. Die ältere Generation hingegen ist eher konservativ und nutzt die hohen Zinsen für eine Anlage auf dem Tagesgeldkonto.

Bild: @ depositphotos.com / AntonMatyukha

Nadine Jäger