Zu hohes Honorar für Impfungen gegen Corona? Die Ärzte wehren sich

Zu hohes Honorar für Impfungen gegen Corona? Die Ärzte wehren sich

Ab dem 7. April müssen die Krankenkassen die Impfungen gegen Corona bezahlen, bislang hatte das der Bund übernommen. Mit der Großzügigkeit vonseiten der Politik ist es nun vorbei. Jetzt gibt es aber offenbar Streit um die Höhe der Honorare. Die Mediziner wollen rund dreimal so viel für die Impfung, wie sie für eine Impfung gegen Grippe verlangen.

Immer teurer

Noch im November 2021 war der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn ausgesprochen großzügig gegenüber den niedergelassenen Ärzten. So erhielten sie für jeden Patienten zunächst 20 Euro zusätzlich zur Quartalspauschale für eine Corona-Impfung. Als Spahn die Booster-Kampagne ankurbeln wollte, wurde das Honorar für die Impfung auf 28 Euro erhöht und wenn am Wochenende geimpft wurde, gab es sogar 36 Euro. Dies galt nur für die reine Impfung, die Kosten für den Impfstoff waren im Preis nicht enthalten. Die Impfungen erwiesen sich für so manchen Arzt als sehr gute Einnahmequelle und nicht selten nahm eine Praxis bis zu Zehntausend Euro pro Woche ein. Insgesamt hat der Bund für die Impfungen gegen Corona 2,7 Milliarden Euro an die niedergelassenen Ärzte gezahlt.

Welchen Betrag gibt es jetzt?

Ab dem 7. April übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Impfung, noch ist aber nicht klar, wie viel Geld sie den Ärzten zahlen wollen. Aktuell verhandelt die Kassenärztliche Vereinigung, die die Ärzte vertritt, noch mit den Landesverbänden der Krankenkassen. Aus „verhandlungstaktischen Gründen“ wird keine Auskunft gegeben, aber offensichtlich liegen die Vorstellungen über die zukünftige Vergütung noch sehr weit auseinander. Gemunkelt wird, dass die Ärzte 28 Euro pro Impfung wollen. Die Ärztevertretungen aus und möchten das durchsetzen.

Maßlos überzogen

Wie zu erwarten war, halten die Krankenkassen diese Forderung für maßlos überzogen. Es würden heute nur noch Booster-Impfungen verabreicht und inzwischen wüssten die Menschen auch über die Impfung Bescheid und müssen nicht mehr vom Arzt aufgeklärt werden. Daher schwebt den Krankenkassen möglicherweise ein Betrag vor, welcher der Grippeimpfung ähnelt und aktuell bei maximal 9,18 Euro liegt.

Bild: @ depositphotos.com / ssuravikin

Nadine Jäger