Steigende Renten – nur bedingt eine gute Nachricht

Steigende Renten – nur bedingt eine gute Nachricht

Die Renten steigen – auf diese Schlagzeile haben die Rentner in Deutschland sehnsüchtig gewartet. Im Westen liegt die Erhöhung bei 5,86 und im Osten bei 4,39 Prozent. Früher als bisher erwartet, gleichen sich die Rentenzahlungen im Westen und im Osten an. Am 1. Juli 2023 ist es so weit, aber genauer betrachtet, sind die steigenden Renten für die 17,6 Millionen Rentner in Deutschland nicht unbedingt eine gute Nachricht.

Die Erhöhung reicht nicht aus

Was am Anfang nach mehr Geld aussieht, entpuppt sich als Mogelpackung: Die Rentenerhöhung reicht einfach nicht aus, sie ist praktisch ein Tropfen auf den heißen Stein. Durch den Krieg in der Ukraine ging die Inflation schon im vergangenen Jahr durch die Decke und liegt jetzt weit oberhalb der Zuwachsraten. 2022 sind die Preise durchschnittlich um 6,9 Prozent gestiegen, nach Ansicht von Finanzexperten werden es in diesem Jahr 6,2 Prozent sein. Besonders teuer war der Februar mit 8,7 Prozent. Dies bedeutet, selbst wenn die Rentner mehr Geld bekommen, werden sie trotzdem ärmer.

Keine Hilfe aus der Politik

Es hilft wenig, wenn der Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) von einer „Momentaufnahme“ spricht. Er rechnet vor, dass die Preise seit dem Jahr 2012 im Schnitt um 20 Prozent gestiegen sind und betont, dass die Rentner im gleichen Zeitraum mehr Rente bekommen haben: rund 26 Prozent im Westen und 40 Prozent im Osten des Landes. Vonseiten der Politik bekommen die Rentner also keine Hilfe.

Weniger ausgeben

Wer die Erhöhung seiner Rente genießen will, muss vorher allerdings den Gürtel enger schnallen und im Alltag auf einiges komplett verzichten. Die Rentner müssen zudem darauf hoffen, dass die Teuerungsrate im nächsten Jahr, wie vorausgesagt, wieder auf ein noch vertretbares Niveau sinkt. Eine weitere Hoffnung besteht darin, dass gleichzeitig die Renten aufgrund der hohen Tarifabschlüsse in diesem Jahr noch einmal kräftig ansteigen werden. Ob das Ganze aber alles so eintritt, steht noch lange nicht fest.

Bild: @ depositphotos.com / monkeybusiness

Nadine Jäger